Stop

In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie mit der Methode „Stop-Look-Go“ in schwierigen Situationen gute und klare Entscheidungen treffen. Sie lernen wie Stop-Look-Go funktioniert und welche Situationen sich besonders eignen. Und dann erhalten Sie auch noch wertvolle Tipps zur Umsetzung, damit Sie diese Methode schnell und gut erlernen.

Umgang mit schwierigen Situationen: „Stop-Look-Go“

 

Sicher haben Sie auch schon zahlreiche Situationen erlebt, in denen Sie das Gefühl hatten rasch handeln zu müssen, ohne die Situation komplett verstanden zu haben. Das fühlt sich nicht gut an, weil man sich getrieben vorkommt. Aus Erfahrung wissen wir auch, dass die daraus resultierenden „Schnellschüsse“ häufig keine gute Entscheidungen sind.

Warum handeln wir dann trotzdem so impulsiv? Dafür gibt es mehrere Gründe. Wir fühlen uns gegenüber Anderen verpflichtet schnell zu sein. Unser ganzes Leben ist schnell geworden. Digitale Medien gaukeln uns vor, alles müsse immer unmittelbar und in realtime geschehen. Wir haben möglicherweise auch keinen anderen Umgang mit solch schwierigen Situationen gelernt. Dabei gibt es eine ganz einfache Methode, die jeder schnell erlernen und praktizieren kann. Ich nenne sie „Stop-Look-Go“. Darin steckt ein wenig die schwäbische Weisheit „mach mal gschwind langsam.“

„Stop-Look-Go“ – so funktioniert’s

Stop-Look-Go besteht aus drei Schritten. Schritt 1 „Stop“: Wir befinden uns in einer schwierigen Situation oder vor einer wichtigen Entscheidung und halten ganz einfach inne. Wir treffen erst mal keine Entscheidung. Schritt 2: „Look“: Wir schauen uns die Situation ganz genau an und erfühlen, was sie für uns bedeutet. Welche Chancen sind darin verborgen und welche Möglichkeiten habe ich, diese Chancen zu realisieren? Schritt 3 „Go“: Erst wenn ich das Gefühl habe die Situation und Handlungsoptionen wirklich klar zu sehen, treffe ich eine Entscheidung und gehe dann sofort in die Umsetzung. Wieviel Zeit man für alle drei Schritte benötigt hängt von der Komplexität der Situation und von der Übung der Handelnden ab. Je geübter man Stop-Look-Go anwenden kann um so schneller sind alle Schritte durchlaufen.

Geeignete Situationen für „Stop-Look-Go“

Orientierungs-STOP
Sie stehen vor einer neuen Situationen und müssen sich erst mal orientieren und zurechtfinden.

Projekt-STOP
Im Rahmen von Projekten eignet sich diese Methode besonders vor Projektbeginn, um einen guten Start zu gewährleisten. Dann im Laufe eines Projektes wenn Situationen neu bewertet werden müssen. Und schließlich nach Beendigung eines Projektes als „Lessons learned“. Wenn Sie in Projekten tätig sind, wissen Sie nur zu genau, dass man sich gerade für den letzten Schritt häufig keine Zeit nimmt. Und so werden Fehler immer und immer wieder von Projekt zu Projekt fortgeführt. Obwohl fast jeder diese frustrierende Situation erlebt hat verzichtet man dennoch auf „Stop-Look-Go“.

Change-STOP
Wenn in einen definierten Prozess eingegriffen wird hat das Konsequenzen, die je nach Umfang des Change sehr weitreichend sein können. Dort wo es einen definierten Change-Prozess gibt, erfolgt quasi per definitionem Stop-Look-Go. Es gibt aber auch unzählige Change-Situationen ohne Change-Prozess. Genau dann braucht es jemand der Verantwortung übernimmt und mit Hilfe von Stop-Look-Go für Klarheit sorgt. Das gilt gilt  auch für persönliche Situationen, denn dafür habe Sie sicher keinen definierten Change-Prozess.

Notfall-STOP
Ein Notfall liegt vor, wenn eine unvorhergesehene Unterbrechung erfolgt, die i.d.R schnelles Handeln erfordert. Schnell heißt aber nicht unüberlegt. Deshalb lohnt sich Stop-Look-Go gerade in Notfall-Situationen.

Kommunikations-STOP
Gerade in der Kommunikation gibt es besonders viele Situationen, die Stop-Look-Go wertvoll machen. Vor einer schwierigen Unterhaltung, einer Verhandlung, einem Mitarbeiter-Gespräch etc. Bevor man in einer hitzigen Diskussion auf den Gesprächspartner reagiert. Wenn man eine Frage gestellt bekommt, erst die ganze Frage anhören, bevor man reagiert. Das Ganze gilt natürlich auch für die E-Mail Kommunikation. Hier kann man mit Stop-Look-Go unnötigen Ärger vermeiden. Bevor man etwas schreibt oder es abschickt kann man stoppen und hinein fühlen, wie der Andere die Nachricht auffassen wird. Ist die Nachricht sachlich oder werden negative Emotionen geweckt.

Lern-STOP
Wenn wir etwas neues lernen fehlen häufig definierte Ziele. Das gilt besonders für die so wichtigen Lern-Ziele, die unsere Emotionen stimulieren und für Freude beim Lernen sorgen, was wiederum dafür sorgt, dass sich im Gehirn mehr und bessere neuronale Verbindungen entwickeln.

Erholungs-STOP
Sind wir unter Druck und empfinden Stress, hilft Stop-Look-Go aus der Situation rauszugehen und zu prüfen, was von all dem überhaupt nötig ist und was wir tun können, um besser mit dem Stress umzugehen oder ihn sogar gänzlich vermeiden.

Tipps für die Umsetzung

Stop-Look-Go  hilft Ihnen, Ruhe und Klarheit für Ihr Denken, Fühlen und Handeln zu entwickeln. Überlegen Sie, in welchen Situationen Sie Stop-Look-Go einsetzen wollen. Versuchen Sie täglich mindestens einmal bewusst diese Methode anzuwenden. So entwickeln Sie eine Routine und können die drei Schritte in kürzerer Zeit nehmen. Noch ein Tipp: Nehmen Sie sich jeweils nach dem dritten Schritt „Go“ einen kurzen Moment, um in den Vorgang hinein zu fühlen. Ich sage extra fühlen und nicht denken. Fühlen Sie mal wieviel „Klarheit“ Stop-Look-Go Ihnen in der Situation verschafft hat. Ordnen Sie das auf einer Skala von 1 (unklar) bis 10 (vollkommen klar) ein. Mehr nicht. Beobachten Sie ohne zu werten. Das nennt man ”Nicht wertende Achtsamkeit„. Sie werden sich wundern, wie schnell Sie diese Methode erlernen.

Jetzt wünsche ich Ihnen viel Freude bei der Anwendung von „Stop-Look-Go“. Wenn Sie mögen können Sie mir gerne Ihre Erfahrung mitteilen. Schreiben Sie mir einfach eine kurze E-Mail. Ich würde mich freuen.

Herzliche Grüße

Ihr Bikash Frost

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